Projektziele

Tierpark Berlin und organische Abfälle

Der Tierpark Berlin stellt mit seinen 160 ha Fläche einen der größten Landschaftstiergärten Europas dar. Im Tierpark Berlin fallen jährlich ca. 8.000 m³ Mist, 155 m³ Holz, 72 m³ Grünschnitt und rund 16.000 m³ Laub an. Auf der Grundlage der Ergebnisse und Erfahrungen des TerraBoGa-Forschungsprojektes im Botanischen Garten Berlin-Dahlem, soll die Implementierung dieser Technologie im Tierpark unter erweiterten und neuen Fragestellungen erprobt werden.

Besonders die Mengen an Laub stellen ein riesiges ungenutztes Potenzial zur Herstellung von Biokohle und der damit verbundenen Speicherung von Kohlenstoff dar.

Tierpark Berlin und organische Abfälle

Grundlage des Projektes ist die Entwicklung und Etablierung eines emissionsarmen und umweltfreundlichen Abfallmanagements im Tierpark Berlin durch Anwendung der Biokohletechnologie. Neben der Nutzung von Energie und der Herstellung von Biokohle aus den im Tierpark anfallenden holzigen Restbiomassen wird die Karbonisierung der umfangreichen Laubbiomassen (16.000 m3/Jahr) erprobt werden, die gleichfalls ein hohes CO2-Sequestrierungspotenzial darstellen. Der anfallende Mist sowie die Bioabfälle werden mit der hergestellten Biokohle zusammen kompostiert und die hergestellten Komposterden z.B. für Neuanpflanzungen im Tierpark genutzt. 

 

Biokohletechnologie und Umweltentlastung

Biokohle bezeichnet das feste Endprodukt der Karbonisierung von Biomasse (z. B. Ast- und Strauchschnitt) durch Pyrolyse. Die Herstellung von Biokohle eröffnet einen einfachen Weg atmosphärisches CO2 über die Biomasse in eine stabile Lagerform zu überführen und so der Atmosphäre zu entziehen. Im Gegensatz zur Verbrennung oder natürlichen Verrottung wird während der Pyrolyse nur ein Teil des von der Biomasse gebundenen Kohlenstoffs wieder in die Atmosphäre freigesetzt. Gleichzeitig setzt die Herstellung von Biokohle Energie in Form von Wärme frei, die zur Heizung von Gebäuden genutzt werden kann und so fossile Energieträger ersetzt.

Als aussichtsreichste Form der Biokohleanwendung hat sich die Kombination von Biokohle und Bioabfällen zur gemeinsamen Kompostierung herauskristallisiert.  Während der Kompostierung können durch Biokohlezugaben Methan-, Ammoniak- und Lachgasemissionen reduziert werden.

News

Pressemitteilung zum Projekt CarboTIP

Teilnahme CarboTIP am Berliner Staudenmarkt im Botanischen Garten

www.berliner-staudenmarkt.de

Projekthintergrund

Die Verwertung von organischen Rest- und Abfallstoffen leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und der Schonung fossiler Ressourcen. Die Herstellung und Anwendung von Biokohle wirkt dem Klimawandel durch die Beförderung der CO2-Speicherung in Böden entgegen, ermöglicht durch nachhaltige Rückführung organischer Substanz eine nachhaltigere Landnutzung und kann zur Verbesserung der Fruchtbarkeit von Böden beitragen. Zunehmend kristallisiert sich heraus, dass Biokohle in der Lage ist, relevante Mengen an Stickstoff auch als Nitrat zu speichern und damit vor Auswaschung zu bewahren. Darüber hinaus können Emissionen von Stickoxiden u. a. bei Kompostierungsprozessen verringert werden.

Mit dem Tierpark Berlin-Friedrichsfelde existiert ein Forschungs- und Anwendungsraum, in dem die Biokohle-Technologie hervorragend eingesetzt und untersucht werden kann.

Ziel ist es, neben der Verbesserung der CO2-Bilanz des Abfallmanagements im Tierpark, das CO2-Sequestrierungspotenzial der Biokohletechnologie für die Abfallentsorgung von ganz Berlin aufzuzeigen.